Entwicklungstage

 

Bericht über diregionalen Entwicklungstage in Graz vom 14.-17. August 2025 


"Hinter'm Horizont geht es weiter" - neu hoffen und sich verbinden 

Im Haus der Stille fanden von 14. bis 17. August 2025 die Entwicklungstage Christliche Spiritualität statt. Vier Tage lang machten sich 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam auf den Weg, der Frage nachzuspüren: Wie geht es hinterm Horizont weiter? Zunächst ging es darum, wie wir vom bloßen Überleben zu einem guten Leben finden – hinein in eine Welt, die Ort der Erfahrungen ist, in der wir uns selbst erkennen und entfalten dürfen. 

Hinter diesem ersten Horizont öffnete sich ein weiterer: vom Funktionieren hin zum Ich-Werden, zum seelengemäßen Werden, wo Authentizität und Wesentlichkeit wachsen können. Manchmal sind es „Sehnsuchtsexplosionen“ oder Erfahrungen von Bruch und Unglück, die uns an den nächsten Horizont heranführen: von der Seelenentdeckung zur bewussten Beheimatung im Göttlichen. Hier kann der Mensch ganz und verbunden werden – das Hier und Jetzt als durchdrungen von Transzendenz erfahren. 

„Hinterm Horizont“ wartet nicht einfach nur eine Vielzahl weiterer Optionen, sondern ein Mehr:

  • ein Mehr an Tiefe,
  • ein Mehr an eigener Verwesentlichung,
  • ein Mehr an Liebesverbindung mit allem, so Hans Peter Eggerl. 

Am zweiten Tag luden unterschiedliche Workshops dazu ein, noch tiefer in die Thematik einzusteigen: Verlust als Teil des Lebens, Hoffnung in die Welt tragen, „trotzdem hoffen“ und biblische Texte in Begegnung neu zu erschließen – in einer Atmosphäre von Offenheit und Vertrauen. 

Der dritte Tag stand im Zeichen der aktiven Beteiligung: Die Teilnehmenden brachten eigene Themen, Fragen und spirituelle Impulse ein. So entstanden Runden zu Gottesvorstellungen, Herzensgebet, „Jeder Mensch ein Mystiker“, Spiritualität und Sinnlichkeit oder zur Frage, wie Veränderungen gemeinsam gestaltet werden können. Am Abend führte ein Ritual in die Stille, bevor der Tag beim Lagerfeuer in Gemeinschaft und Singen ausklang. 

Der Sonntag war dem Ernten gewidmet: die Lernerfahrungen der Tage, das stärkende Vernetzen untereinander – und schließlich das gemeinsame Feiern im Gottesdienst in der Kapelle. 

Eine besondere Dankbarkeit gilt der Kooperation mit der Diözese Eisenstadt und CO-Net, die diese Tage mitgetragen haben. Das Haus der Stille bot dafür den wunderbaren Raum – mit seiner Weite, seiner Schlichtheit und seiner Atmosphäre, die einlädt, sich neu zu verbinden und gemeinsam Hoffnung zu schöpfen. 

Wer die lebendige Spiritualität von CO-Net weiter erleben möchte, ist herzlich eingeladen zum nächsten Community-Abend am 28. September 2025:„Lebendige Spiritualität auf CO-Net spüren – den Permakulturgarten der Spiritualität erleben“ (19:00–21:00 Uhr, online), siehe hier: Online Angebote. Dieser Abend bietet die Gelegenheit, die Vielfalt von CO-Net kennenzulernen, Bekannte wiederzutreffen oder neue Menschen zu entdecken – in Kurzworkshops, Austausch und gemeinsamer Spiritualität. So gehen wir von den Entwicklungstagen bereichert und ermutigt auseinander – mit der Gewissheit: Hinterm Horizont wartet das große weite Mehr. 


4 Tage Auszeit. 4 Tage aus.Zeit. 4 Tage aus. 4 Tage Zeit.

Die spirituellen Entwicklungstage "Hinterm Horizont geht´s weiter" im Haus der Stille riefen ziemlich rasch zu Beginn einen Widerstand in mir hervor: „Luxus darf sein.“ – ein Satz, der im Rahmen einer Übung vorkam und den wir zu bewerten hatten. Luxus? Ein roter Punkt von mir. Ein inneres Nein. Und dann … fünf Stunden später: ein leises Ja. Ein Ja zu dieser Zeit. Ein Ja zu mir. Ein Ja zum Luxus, der nichts mit finanziellem Luxus zu tun hat.

Als Luxus empfand ich:

  • Raum für gute Impulse
  • Begegnungen mit vielfältigsten Menschen, die berühren
  • Zeit, mich mir zuzuwenden
  • mit Sonnenaufgängen vom Bett aus sichtbar geweckt werden
  • Stille, die spricht

Es braucht nicht viel. Keinen Komfort. Keine Klimaanlage trotz 33 Grad. (Nur ein Gedanke an einen Schwimmteich weckt ein kleines Sehnen.) Und Menschen, die etwas einbringen. Sich selbst. Gedanken. Tiefe. Auch ich bringe ein. Und nehme mit.

Entwicklungstage.

Entwicklung in der Gruppe. In mir. Zuerst spürbar, dann sagbar: Ich bin in mir angekommen.

Ein Prozess, der Jahre brauchte, findet seinen Punkt. Einfach so. Im Haus der Stille. Ich gehe heim mit Leichtigkeit. Bin erfüllt. Bin dankbar für diesen Luxus.


... und hier die Ankündigung:

"Hinter'm Horizont geht es weiter" - neu hoffen und sich verbinden

Angelehnt an den Song-Titel von Udo Lindenberg hoffen und wissen wir: Es geht immer neu weiter! 

Die Entwicklungstage bieten einen Erfahrungsraum für Menschen, die ihre christliche Spiritualität lebensnah, tiefgehend und in Verbindung mit den Herausforderungen unserer Zeit erleben möchten. Im Mittelpunkt steht eine Hoffnung, die sich nicht in Vertröstungen erschöpft, sondern inmitten von Wandel, Verlust und Unsicherheit neue Perspektiven eröffnet. Es geht um ein Hoffen, das annimmt, was ist – und daraus Kraft schöpft, sich zu verbinden, sich neu auszurichten und gemeinsam aufzubrechen.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Im Reich Gottes mitgehen lernen: Der Prozess des Werdens. 
  • Verlust als Teil des Wandels verstehen, daraus frische Lebensvisionen entwickeln. 
  • Im Dialog und in der Natur auf mich, auf andere, in die Stille hören. 

Organisation: Sarah Straßnig, Barbara Buchinger, Susanne Noffke, Bernhard Possert; Andreas Schulz

Elemente der Tage:
Do: einsteigen, sehen/hören/spüren, tiefen, austauschen
Fr: erleben, erfahren, üben, austauschen, kreativ sein
Sa: selbst aktiv sein, erleben, weiten, stärken 
So: vertiefen, ernten, erfüllt weitergehen

Methoden und Formate:
Ein vielfältiges Zusammenspiel aus  Verkörperungen / Impulse / Dialog zu zweit, in Kleingruppen und in der Großgruppe / Workshops / Offene Räume / Rituale / Übungen / Kreativität ... 

Regionale Entwicklungstage:
sinnen-reich erlebend & denkend, sprechend, handelnd experimentell & behutsam Grenzen achtend
partizipativ & neugierig: was ich lernen und wozu ich vielleicht einladen werde
vernetzend & verbindend: Menschen in der Region und darüber hinaus kennenlernen

Impulsvortrag:„Wandel heißt Werden und Vergehen – doch: Hinter’m Horizont geht’s weiter!“ Dr. Hans-Peter Eggerl (Theologe, Künstler, spiritueller Entwickler)

Workshops:
-> Von christlichen Quellen ins Weite MEHR (Hans-Peter Eggerl)
-> Vertrauen gibt mir Hoffnung. - Viel geht, wenn nichts mehr geht. (Eric Nsengumukiza, Andreas Schulz)
-> Wie können wir Hoffnung in die Welt bringen? (Barbara Buchinger)
-> Hospicing: Verlust als Teil des Wandels (Bernhard Possert)
-> Bewegte Worte - lebendige Hoffnung (Moritz Obenaus, Sarah Straßnig)
-> Trotzdem hoffen – Viktor E. Frankls Vermächtnis (Birgit Prochazka)

Kursbeitrag € 190,- zzgl. Aufenthaltskosten 

In Kooperation mit der Diözese Eisenstadt und dem Haus der Stille. 

Impressionen von bisherigen Entwicklungstagen